Die Entscheidungsfindung nach den Grundsätzen billigen Ermessens durch kontinentale Gerichte und Schiedsgerichte
pages 185 - 206
ABSTRACT:

Verfahren vor Schiedsgerichten sind vor allem in internationalen Streitigkeiten durch wenig Formalismus, eine absolute Garantie des kontradiktorischen Verfahrens und eine große Beachtung der jeweiligen Bedürfnisse einer Lösung des konkreten Falles gekennzeichnet. Dies erklärt die Tatsache, dass die Schiedssprüche häufig auf die Gebräuche des internationalen Handels und die Generalklauseln, u.a. Treu und Glauben, public policy, gute Sitten etc. Bezug nehmen. Neben den „traditionellen“ Generalklauseln oder Wertungsstandards gibt es seit kurzem den „standard of reasonableness“, ein Konzept, welches im Gegensatz zu dem common law in den kontinentalen Rechtsordnungen wenig bekannt ist. Da trotz des heutzutage häufigen Gebrauchs des standard of reasonableness eine ausreichende theoretische Studie fehlt, behandelt der Beitrag die Unterschiede der Anwendung des standard of reasonableness in den Rechtsordnungen des civil law als auch des common law, insbesondere durch die Bestimmung von angemessenen Kriterien zur Anwendung in Schiedsverfahren.

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